"Zukunftschancen durch qualifizierte Planung"
Symposium 08.05.2002

Gemeinsame Initiative des Regierungspräsidiums Freiburg und der Architektenkammer Baden-Württemberg

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Situation der Planung:
In den vergangenen Jahren des Wachstums-
drucks wruden zukunftsorientierte Gesamtkonzepte vernachlässigt. Flächennutzungspläne wurden "im Briefmarkenverfahren" angepasst.
Bei der offenen Zukunft sind gesamthaftes Vorausdenken, integrierte Planungen und Orientierung an Leitbildern und Visionen und neue Rechtspläne erforderlich.
Dem Flächennutzungsplan und Landschaftsplan, als wesentliche Grundlage für alle Planungen kommt eine neue zentrale Bedeutung zu.

Neue offene Planungskultur
Statt traditioneller, hierarchischer Planungs- abfolgen mit festgelegten Planungszielen erfordert unsere schnelllebige Zeit die Gleichzeitigkeit von Konzeptentwicklung und Realisierung von konkreten Maßnahmen. Dies erfordert eine neue offene Planungskultur, mit Diskursen mit allen Beteiligten, in welchen Leitlinien, Leitbilder und Problemlösungen im Rahmen informeller Prozesse konsens-
orientiert ausgehandelt werden.
Leitbilder und Leitlinien sind Prägekräfte, welche eine bildhafte Vorstellung der gewünschten Entwicklung vorgeben. Leitbilder sind nicht ideologische Konservierungsmittel, sondern zukunftsgestaltende Orientierung einer wünschbaren und denkbaren Zukunft.
Den Diskursen der Marketingprozesse und Agenda 21 kommt einen neue bedeutende Rolle zu, weil in den interdisziplinären Arbeitsgruppen für vielfältige Interessen und Anliegen ein Konsens für Leitlinien erarbeitet wird, der nach Zustimmung der politischen Gremien den Handlungsrahmen für alle Beteiligten darstellt.
Dazu sind neue Formen der Verwaltung, wie Moderation und Management und Koopera- tionen in der Planung und Durchführung erforderlich. Die vorgeschalteten konsens-
orientierten informellen Planungsprozesse bilden die Grundlage für die förmlichen Planungen. Sie erleichtern die politische Diskussion über langfristige Entwicklungs-
perspektiven. Die informellen Pläne, wie Entwicklungs- und Strukturkonzepte, spezielle Fachplanung und Rahmenpläne sind Voraussetzung und Grundlage für die rechts-förmlichen Bauleitpläne.
Sie bieten die Chance zur Förderung des Dialogs zwischen allen für die Gemeindeent-
wicklung wichtigen Akteuren, so dass eine lebendige Planungskultur entstehen kann.

Planungssicherheit und Qualitätssicherung

Flächennutzungspläne und Bebauungspläne sind nach wie vor die Rechtsinstrumente, welche für die Kommunen und Investoren Planungssicherheit bieten.
Neue Anforderungen an den Flächennutzungs-
plan und die Landschaftsplanung bieten neue Chancen zur Steuerung der zukünftigen Entwicklung. Aus den informellen Planungs- und Diskussionsprozessen, welche kontinuierlich die Entwicklung begleiten müssen, wird im Flächennutzungsplan ein abgestimmter Rechtsrahmen als Grundgerüst festgelegt, welcher in den nachfolgenden Planungen weiter ausformuliert und konkretisiert wird.
Integrierte Landschaftspläne und Grün-
ordnungspläne sind zur Sicherung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und umweltverträglichen Siedlungs- und Stadtentwicklung unerlässliche Grundlagen.

Zielsetzung des Symposiums

Das Regierungspräsidium und die Planer wollen mit diesem Symposium die Bürgermeister und Planungsamtsleiter der Kommunen ansprechen. Mit zwei Einführungsvorträgen sowie fünf Workshops wurden zentrale Fragen einer qualifizierten Planung herausgestellt:

  • Regionale Kooperation
  • Entwicklungsplanung im Dialog
  • Vom Leitbild zum Dialog
  • Landschaftsplanung: Mehr als nur Pflicht!
  • Flächennutzungsplan -Neue Chancen - neue Anforderungen

Aufgaben:

Gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Freiburg haben Planer aus Baden- Württemberg das Symposium über ein Jahr lang vorbereitet und duchgeführt. HHP hat hierzu Inputs aus dem landschafts- planerischen Bereich eingebracht.

Der Beitrag von HHP zur Tagung selber war ein Vortrag von Adrian Hoppenstedt zum Thema "Kulturlandschaft durch Planung". Desweiteren wurde am Nachmittag der Workshop "Regionale Kooperation" von Gottfried Hage moderiert.

Ablaufschema
Quelle: H.R. Güdemann, Planungsgruppe Südwest, Lörrach